Glossary
- AE 1-4
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Numismatische Hilfsbezeichnungen fĂŒr die römischen Bronzenominale des 4.-5. Jhs. n. Chr. besonders in der englischsprachigen Literatur. Die französische Forschung bevorzugt die Einteilung in Grand (GB), Moyen (MB), Petit bronze (PB) sowie Petit bronze quinaire (PBQ). Die deutsche Literatur verwendet hĂ€ufig die (allerdings nur) vermuteten antiken Termini. AE 1: Follis/Nummus (meint auch die GroĂbronze nachkonstantinischer Zeit, z. B. unter Magnentius und Iulianus (sog. âDoppelmaiorinaâ); AE 2: Maiorina; AE 3: Centenionalis; AE 4 Halb-Centenionalis/Viertel-Maiorina. Es wirkt hier die alte Ordnung des kaiserzeitlichen Bronzegeldes nach (Sestertius - Dupondius - As - Semis).
Synonym: Aes 1; Aes 2; Aes 3; Aes 4
- Abschnitt
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Auf dem MĂŒnzbild der hĂ€ufig durch eine waagerechte Linie (Standlinie) von der ĂŒbrigen Darstellung abgetrennte untere Bereich. Dort sind z. B. auf MĂŒnzen der griechischen und römischen Antike meist Teile der Legende, Beizeichen oder auch KĂŒrzel des PrĂ€geortes anzutreffen.
- Aes Signatum
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Neuzeitliche, von Theodor Mommsen geprĂ€gte (miĂverstĂ€ndliche) Bezeichnung des Barrengeldes der frĂŒhen römischen Republik auf Grundlage der Formulierung 'aes signavit' bei Plinius, Naturalis Historia 18,12 und 33,43. Vgl. M. H. Crawford, From aes signare to Aes Signatum, SNR 88, 2009, 195-197.
- Albus
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UrsprĂŒnglich hochwertige rheinische GroschenmĂŒnze des 14. Jahrhunderts, spĂ€ter KleinmĂŒnze im rheinisch-hessischen Raum.
Synonym: WeiĂpfennig
- Antoninian
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Siehe Doppeldenar.
- Argenteus
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Mit der MĂŒnzreform des Diocletianus 294 n. Chr. neu eingefĂŒhrte SilbermĂŒnze zu 1/96 des römischen Pfundes (3,41 g), damit dem alten neronischen Denar entsprechend. Im VerhĂ€ltnis zur Bronze- und GoldprĂ€gung in geringer Anzahl ausgegeben und nur von sechs der ReichsmĂŒnzstĂ€tten produziert (Rom, Ostia, Aquileia, Karthago, Trier und Serdica). Das WertverhĂ€ltnis zum Rechendenar wird 301 n. Chr. verdoppelt. Nach 307 n. Chr. lĂ€uft der Argenteus langsam aus und wird ab ca. 313 n. Chr. durch Siliqua und Miliarense ersetzt.
- Artig
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Mehrzahl Artiger. GroschenmĂŒnze des SpĂ€tmittelalters im Baltikum. Entsprach 12 livlĂ€ndischen, 8 gotlĂ€ndischen oder 3 lĂŒbischen Pfennigen.
- As
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Der As; Asses (Mehrzahl). Eigentlich âEinerâ bzw. âEinheitâ. Bezeichnet im Gewichtssystem des Geldes der römischen Republik das in zwölf Unzen (unciae) unterteilte Pfund (libra), mit wechselnden sinkenden Standards (vom obengenannten libralen zum semilibralen, sextanalen und schlieĂlich unzialen). ZunĂ€chst gegossen als Teil des Aes grave, seit dem Ende des 3. Jhs. v. Chr. geprĂ€gt. Auch die entsprechende Einheit unteritalischen Schwergeldes wurde als As bezeichnet. Mit der EinfĂŒhrung des Denares (s. dort) kamen erst zehn, dann 16 Asses auf einen solchen. Augustus lieĂ den As ebenfalls als KupfermĂŒnze weiterprĂ€gen, lediglich Nero gab ihn kurzfristig in Messing aus. Im Verlauf des 3. Jhs. n. Chr. werden Asses immer seltener geprĂ€gt und erscheinen zuletzt unter Aurelianus (reg. 270-275 n. Chr.).
Synonym: Asses
- Augustalis
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Auch Augustal. Italienische GoldmĂŒnze Kaiser Friedrichs II. (1212-1250) mit Kaiserbildnis und Adler, geprĂ€gt seit 1231.
- Aureus
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Zu Zeiten der römischen Republik stellt die PrĂ€gung von GoldmĂŒnzen eine Seltenheit und damit eine besonderen UmstĂ€nden geschuldete PrĂ€gung dar. Das frĂŒheste Beispiel ist das sogenannte Schwurszenengold (unterschiedlich datiert 241 bzw. 216 v. Chr.). Eine weitere Serie wird von dem sog. Mars/Adler-Gold in StĂŒcken zu 60, 40 und 20 Assen vertreten, die im 2. Punischen Krieg um 211-209 v. Chr. entstanden sind. In der 1. HĂ€lfte des 1. Jhs. v. Chr. gaben unter anderem Sulla und Pompeius seltene Aurei (zu 1/30 bzw. 1/36 des röm. Pfundes) aus. Erst mit der AusmĂŒnzung groĂer GoldvorrĂ€te unter Caesar ab 48 v. Chr. wurden GoldmĂŒnzen (nun zu 1/40 Pfund) und 25 silbernen Denaren entsprechend ausgegeben, die Produktion lief auch wĂ€hrend des 2. Triumvirates weiter. Augustus reduzierte den Aureus auf 1/42 des Pfundes (ca. 7,72 g) bei gleichbleibendem Wechselkurs von 25 Denaren. Neros MĂŒnzreform von 64 n. Chr. verringerte das Gewicht auf 1/45 des Pfundes, also ca. 7,27 g. Unter Domitianus fĂŒr kurze Zeit wieder auf 1/42 Pfund angehoben, blieb der neronische Standard zu 1/45 Pfund bis in das 3. Jh. zumindest theoretisch vorbildhaft. Unter Caracalla auf 1/50 Pfund = 6,55 g nochmals reduziert, verfielen im Verlauf des 3. Jh. n. Chr. Gewicht und Feingehalt, auch das VerhĂ€ltnis zum Denar wurde schwankend. Bereits seit Commodus war der Umfang der GoldprĂ€gung eingeschrĂ€nkt worden. Der bis auf 1/72 des Pfundes abgesunkene Aureus wurde von Diocletianus zuletzt reformiert und ab ca. 284 n. Chr. zu 1/70 Pfund (ca. 4,7 g) und ab um 286 n. Chr. zu 1/60 Pfund (ca. 5,45 g) geprĂ€gt. Nachdem Constantinus I. um 309 n. Chr. mit dem Solidus eine neue GoldwĂ€hrung etablierte, wurden die letzten Aurei in den 320er Jahren im Namen des Licinius ausgegeben. Besondere Emissionen von schweren GoldmĂŒnzen des 4.â5. Jhs., die als Geschenke an Beamte und MilitĂ€rs vergeben wurden, werden bisweilen als âFestaureiâ bezeichnet. Das HalbstĂŒck des Aureus ist der auch in Gold geprĂ€gte Quinarius, das DoppelstĂŒck der Binio, noch seltener sind der Quaternio (vier Aurei) und Octonio (AchtfachstĂŒck). s. auch Multipla.
Synonym: Aurei
- Avers
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Die Vorderseite einer MĂŒnze oder Medaille.